Die Herausforderung
Hochwertiger Video-Content ist heute ein zentraler Hebel im Marketing. Doch wer in einem zunehmend gesättigten Raum aus der Masse herausstechen, Zielgruppen ansprechen, Markenbotschaften verankern und seine Business-Ziele erreichen will, braucht Inhalte, die nicht nur überzeugen, sondern auch flexibel einsetzbar sind. Genau das bringt viele Marketingteams aber an ihre Grenzen. Klassische Videoproduktionen sind teuer, zeitintensiv und schwer skalierbar. Drehs, Schnitt, Postproduktion – all das bindet Ressourcen, die vor allem in kleinen Teams oder bei Kampagnen mit engem Zeitbudget kaum verfügbar sind.
Hinzu kommt die gestiegene Komplexität: Inhalte müssen heute auf verschiedenen Plattformen und Endgeräten funktionieren, auf unterschiedliche Funnel-Stufen einzahlen und passgenau auf Zielgruppen zugeschnitten sein. Die manuelle Anpassung an all diese Anforderungen kostet Zeit und wird schnell zum Engpass. Gleichzeitig steigt der Erwartungsdruck auf der Nutzerseite. Besonders die Gen Z erwartet Inhalte, die authentisch, personalisiert und sofort verständlich sind. Wer nicht innerhalb von Sekunden fesselt, verliert Aufmerksamkeit – und damit Wirkung.
Die Lösung
Um mit bestehenden Ressourcen skalierbaren, wirkungsvollen Video-Content bereitzustellen, braucht es neue Ansätze. Und die beginnen mit der Unterstützung durch KI. Google stellt Marketern eine neue Generation leistungsstarker Tools zur Verfügung, mit denen sich kreative Inhalte einfacher, schneller und gezielter produzieren lassen.
Veo: Videos aus Text – ohne Dreh, ohne Schnitt
Das KI-basierte Tool Veo macht besonders deutlich, wie sich Bewegtbildproduktion durch KI verschlanken lässt – auf Basis von Texteingaben. Die aktuell in Deutschland verfügbare Version, Veo 2, ermöglicht bereits die automatische Generierung kurzer Videosequenzen, etwa zur Visualisierung von Konzeptideen oder als Grundlage für Testszenarien. Die nächste Generation, Veo 3, die in den USA bereits ausgerollt wurde, zeigt, wohin die Reise geht: Sie bringt professionelle Videoqualität in Reichweite auch kleiner Teams – ganz ohne Kamerateam, Drehbuch oder Postproduktion. Aus schriftlichen Beschreibungen generiert die generative KI kurze Videoclips. Nutzerinnen und Nutzer geben eine Szene in Textform ein, etwa „Eine Drohne fliegt über einen sonnigen Strand“, und erhalten ein fertiges Video mit realistischer Lichtführung, Bewegung und Perspektivwechsel. Auch Kamerafahrten oder Übergänge lassen sich direkt über Textbefehle vorgeben.
Besonders spannend ist Veo 3 in Situationen, in denen klassisches Bildmaterial fehlt oder nicht zur Kampagnenerzählung passt. Statt passendes Stock-Footage zu suchen, lassen sich Clips exakt passend zur Story generieren. In Kombination mit Dream Screen, Googles Tool für KI-generierte Hintergründe bei YouTube Shorts, ergeben sich zusätzliche Einsatzmöglichkeiten – etwa für Kampagneninhalte, Testszenarien oder Visualisierungen in der Konzeptphase. Über die Anbindung an Gemini Advanced lässt sich Veo 3 zudem in bestehende Workflows integrieren.
ViGenAiR: Videovarianten aus bestehenden Assets
Wer bereits Videoanzeigen produziert hat, steht häufig vor der Aufgabe, daraus zusätzliche Formate zu erstellen. ViGenAiR automatisiert genau diesen Prozess – und reduziert den manuellen Schnittaufwand erheblich. Das Tool analysiert vorhandenes Videomaterial, identifiziert zentrale Erzählstränge und erstellt daraus mit Google AI neue Varianten – etwa im Hochformat für Shorts, quadratisch für Instagram oder in gekürzter Form für mobile Ads.
Zudem können Inhalte angepasst werden: So lässt sich etwa eine Szene gezielt ausschließen oder in ihrer Gewichtung verändern. Die Vorschläge basieren auf Googles Gemini-Technologie, die auch erkennt, welche Versionen sich besonders gut für bestimmte Zielgruppen eignen. ViGenAiR eignet sich dadurch nicht nur zur effizienten Formatadaption, sondern auch für personalisierte Ausspielungen im Rahmen von A/B-Tests oder Segmentierungen.
Imagen 3: realistische Bilder aus Text – schnell, markengerecht, skalierbar
Mit Imagen 3 hat Google ein Text-zu-Bild-Modell entwickelt, das aus kurzen Beschreibungen realistische Bildmotive generiert. Die Anwendung richtet sich an Marketingabteilungen und Kreativteams, die schnell auf visuelles Material zugreifen müssen – sei es für Social Posts, Bannerkampagnen oder Präsentationen.
Besonders relevant für Marken: Imagen 3 kann visuelle Stilvorgaben wie Farben, Logos oder Bildsprache berücksichtigen. Auch mehrsprachige Eingaben sind möglich, etwa für international ausgerollte Kampagnen. Die generierten Bilder sind mit einem digitalen Wasserzeichen (SynthID) versehen, um ihre Herkunft als KI-generiert zu kennzeichnen. Für komplexere Anforderungen kündigt Google mit Imagen 4 bereits eine verbesserte Version an.
Die Vorteile auf einen Blick
- Kosteneffizienz: Hochwertige Video- und Bildinhalte entstehen ohne aufwendige Produktionen – ideal für kleinere Budgets oder schnelles Testing.
- Skalierbarkeit: Mit wenigen Basiselementen lassen sich zahlreiche Varianten für unterschiedliche Kanäle und Zielgruppen erzeugen.
- Geschwindigkeit: Neue Inhalte können in Stunden statt Wochen produziert und sofort in Kampagnen integriert werden.
- Kreative Freiheit: Marketer gewinnen neue Möglichkeiten, visuelle Ideen umzusetzen – unabhängig von Produktionsressourcen.
- Markenkohärenz: Tools wie Imagen 3 ermöglichen visuell einheitliche Inhalte im Look and Feel der Marke.
Der Praxistest
Wie sich die KI-gestützten Tools im Kampagnenalltag bewähren können, zeigt das Beispiel Audi. Das Unternehmen wollte für sein Fahrprogramm „Driving Experience“ neue, zahlungskräftige Zielgruppen erschließen und die Webseitenbesuche signifikant steigern. Gemeinsam mit PHD Media und Google entschied sich Audi, mithilfe von ViGenAiR aus einem knapp zweiminütigen Branding-Video neue Varianten zu erstellen, die auf verschiedene Längen, Formate und Zielgruppen zugeschnitten waren. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Audi verzeichnete einen Anstieg der Webseitenbesuche um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Klickrate lag 25 Prozent über dem Branchendurchschnitt, der TKP sank um 55 Prozent, die Kosten pro Klick sogar um 66 Prozent. Fazit: Audi konnte mit ViGenAiR nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern auch die Kampagnenwirkung messbar steigern.